Manchmal gibt es tolle Produkte, welche leider an einer schlechten Bedienung scheitern. Ein solches wollen wir euch heute vorstellen.
Dieses Gerät hätte eigentlich das Zeug mich zu begeistern: es besitzt einen Lautsprecher, es hat Bluetooth und es ist eine technische Spielerei die neu ist und eigentlich keiner braucht. Doch trotzdem hat es der Hersteller geschafft mir die Freude am Produkt zu nehmen. Doch um welches Produkt geht es ja eigentlich?
Einrichtung
Es handelt sich um das laut Medion erste Steckdosen-Internet-Radio. Die Idee ist
eigentlich ziemlich cool, statt einem großen Radio nimmt man nur noch ein kleines Gerät mit, dass man ohne Probleme an jede Steckdose hängen kann. In diesem Gerät sind ein Display und alle nötigen Steuereinheiten enthalten. Als besonderer Clou dient ein Lautsprecher, welcher an die Station angedockt aber auch mobil genutzt werden kann. Die Herstellung einer Verbindung zwischen Basisgerät und Lautsprecher ist dabei absolut simpel. Um den Lautsprecher aufzuladen, wird dieser einfach der Magnethalterung am Radio befestigt. Hierbei kommt es auch direkt zur Herstellung einer Bluetoothverbindung. So weit ist die Nutzung erfrischend einfach. Sobald man das Gerät in die Steckdose einsetzt, startet es und sucht nach WLAN Netzwerken. Und spätestens hier fängt der Ärger an. Um das WLAN Passwort einzugeben, darf man sich mit einer Rauf- und Runtertaste durch geschätzte 60 Symbole klicken. Unser Passwort ist 20 Zeichen lang! Da kommen also dümmstenfalls 19*30 (6000) Klicks zusammen. Dieser Vorgang müsste wesentlich unkomplizierter ablaufen, möglich wäre hier eine Eingabe mittels eines via Bluetooth gekoppelten Smartphones oder der Verwendung einer Dect-Taste. Aber so wie es ist verliert man sofort die Lust.
App
Ist die Eingabe des WLAN’s geschafft, kann übrigens eine App genutzt werden. Welche
Menüführung
Es ist eine einzige Schande. Für eine so verkorkste Steuerung muss man sich wahrlich angestrengt haben. Es muss Monate der intensiven Planung gedauert haben um diese Planlosigkeit herzustellen. Als Nutzer muss man quasi bei jeden Menüpunkt herrausfinden, ob man nun die seitlichen Rauf-Runter-Tasten oder die rechts-links Tasten an der Front verwenden muss. Selbiges gilt selbstredend für die Enter-Funktion: Nutze ich hierfür die Rechts-, Menü- oder die Entertaste? Es gibt einfach keinerlei Struktur in dieser Steuerung. Ich frage mich ob die Steuerung auch nur einmal getestet wurde.
Musikquellen
Das Gerät bietet die Möglichkeit Musik über Internetradio, Bluetooth und DLNA abzuspielen. Das Internetradio und DLNA funktioniert, eine Bluetoothkopplung gelang mir dafür mit keinem Smartphone, Tablet oder PC (9 Geräte getestet).
Achtung vor dem Wecker
Lautsprecher und Radio verfügen zum Stromsparen über eine Standbyfunktion, tolle Sache. Leider gelingt es dem Radio aber nicht den Lautsprecher zu wecken. Dies hat zur Folge, dass man den Alarm auf dem Monitor sieht aber der Lautsprecher keinen Ton von sich gibt. Hier darf jeder selbst entscheiden, aber ich glaube davon werde ich nicht wach.
Klang
Trotz der geringenGröße von gerade einmal siebeneinhalb mal siebeneinhalb Zentimetern kann mich der Klang des Lautsprechers positiv überraschen. Er spielt ohne zu übersteuern und auch mit einer relativ guten Klangtreue. Selbstverständlich ist die Wiedergabe des Tieftonbereich (was) quasi nicht existent. Doch wenigstens tut der Lautsprecher nicht so das hätte er viel was zu liefern. Audiophile werden mit dem Gerät definitiv niemals glücklich, zum Beschallen nebenbei reicht der Klang aber doch. Passenderweise ist der Lautsprecher mit einem Clip ausgestattet, wodurch man ihn problemlos umhertragen kann. Dank der durch aus guten Verbindungsreichweite muss man sich dabei keine sorgen um Verbindungsabbrüche machen.
Verarbeitung und Design
Beide Bestandteile (Radio und Lautsprecher) sind gut verarbeitet und sehr stabil. Es wackelt oder knarzt nichts. Das Design ist sehr schlicht und in sich passend. Wenn es einen Kritikpunkt gibt, so ist es wohl der Display, welcher besser sein könnte und sich (während des Musikhörens) nicht ausschalten lässt.
Fazit
Die Idee des Gerätes ist cool und ich habe mich sehr auf den Test gefreut. Die Verarbeitung und der Klang sind sogar weit besser als von mir erwartet. Leider gibt es Probleme die ich so nicht erwartet habe. Die Menüführung und die gesamte Menüführung ist geradezu diabolisch! Selbst die Steuerung via App macht wenig Spaß. Das Gerät hat Potenzial, bräuchte aber eine komplett überarbeitete Software. Bis dahin kann ich es leider nicht empfehlen.
Wertung: 2 von 5
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Hallo,
einen tollen Artikel hast du da geschrieben. Wir befassen uns auch seit geraumer Zeit mit den Unterputzradios in allen Variationen und Ausstattungen. Ich selbst habe auch in der Zeit unseres Umbaus des Hauses diverse Geräte in den Märkten unter die Lupe genommen und in den Bädern verbaut. Und ja, es ist auch ein Gira geworden 🙂
Fazit:
Das Teil wird sehr oft benutzt. Auch unsere Gäste wissen erstaunlicherweise wie es ein- und aus geschaltet wird. Zu mindest hören wir das immer 😉
Ich lasse mal viele Grüße da und freue mich auf weitere tolle Artikel von euch!
Schöne Weihnachten…!
Hallo Jonas,
vielen Dank für die lieben Zeilen und auch dir ein schönes Weihnachtsfest. Die Unterputzradios sind schon erstaunlich kompakt.
Grüße
Markus