niedliches Dreibein (Panoramakamera Gear 360 [3 von 5)]

Virtuelle Realitäten und das Betrachten von 360° Aufnahmen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch wie kann man das Material dazu selbst erstellen? Mit der Samsung Gear 360 kann jeder mit nur einem Klick seiner eigenen 360° Aufnahmen erstellen.
Eine Zusammenfassung des recht langen Artikels findet ihr am Ende.

Funktionsweise

WP_20160720_14_21_44_RichAnfangs glaubte ich, das Gerät würde sich zur Aufnahme um seine eigene Achse drehen und nach und nach einzelne Bilder aufnehmen, welche dann zu einem Panorama zusammengesetzt werden. Stattdessen handelt es sich um 2 Fischaugenlinsen, wodurch der 360° Effekt mit nur einer einzigen Aufnahme entsteht.

Bedienung

Da das Anbringen eines größeren Displays an einen solchen Gerät nicht möglich ist, bietet Samsung die Möglichkeit zur Kopplung mit dem Smartphone via Bluetooth an, welches anschließend als Sucher nutzbar ist. Benötigt man diesen zusätzlichen Bildschirm nicht oder hat gerade kein passendes Handy dabei, können die wichtigsten Funktionen, mittels einen im Gerät integrierten Menüs eingestellt werden. Dies funktioniert recht schnell und unkompliziert.

Verarbeitung

Entgegen meiner Befürchtungen, ist die Kamera gut verarbeitet, das Spaltsmaß ist relativ gleichmäßig und das verwendete Plastik recht stark gewählt. Insgesamt

WP_20160720_14_26_35_Rich
Dank der abgedichteten Klappe sogar Staub und Spritzwasser geschütztmt 

WP_20160720_14_27_00_Richmacht die Kamera ein Recht soliden Eindruck. Auch das Zusammenpressen des Gerätes (in der Faust) übersteht es. Die Kamera ist IP55-zertifiziert und somit gegen Spritzwasser und Dreck geschützt. Leider scheint das Gerät recht stoßempfindlich zu sein, im Internet finden sich einige Berichte über Defekte nach Stürzen aus niedriger Höhe (das möchte ich jetzt einfach mal nicht testen). Auch finden sich Berichte darüber, dass sich das Gerät scheinbar nicht reparieren lässt, offenbar besteht eine Reparatur prinzipiell aus einem Austausch der kompletten Kamera.

Zubehör

im Lieferumfang befindet sich folgendes:

  1. Tuch um die Linsen zu reinigen
  2. Anleitung in Deutsch und Englisch
  3. GarantiekarteWP_20160720_14_24_44_Rich
  4. Band und die Kamera am Handgelenk zu befestigen (Eigentlich wird das Stativ am Handgelenk befestigt, da die nötige Lasche am Stativ und nicht an der Kamera ist. Wer denkt sich sowas aus?)
  5. Key für die Installation eines Videobearbeitungsprogrammes
  6. ein kleines aber durchaus niedliches Dreibein, welches auch als Griff genutzt werden kann (aufgrund des Standardgewindes, kann quasi jedes Stativ verwendet werden)
  7. ein Ladekabel
  8. Eine Schutztasche
  9. Akku
  10. was fehlt ist eine Micro SD Karte oder ein integrierter Speicher (wer ein neues Gerät erhält, möchte das auch direkt testen können;))

Funktionen

WP_20160720_14_36_51_RichWie anfangs bereits erwähnt, ist es möglich mit dieser Kamera 360° Aufnahmen Namen in Form von Fotos oder Videos zu erstellen. 360° Fotos können mit beeindruckenden 30 Megapixel geschossen werden (dazu mehr unter der Überschrift Bildqualität).“ Normale“ Fotos können leider nur mit enttäuschenden 5 Megapixeln aufgenommen werden.
Videos entstehen mit eine Maximalenauflösung von 3.840 x 1.920 Pixel (Pro Linse) bei 30 Bildern pro Sekunde, für beide Linsen zusammen gilt also die 4k-Qualität. Allerdings führten längere Videoaufnahmen bei mir wiederholt zur Notabschaltung wegen Überhitzung. Allerdings befand sich die Kamera im Schatten und die Temperatur betrug ungefähr 22°C. Lange Videos kann man also nicht drehen.

Software

Schlechte Arbeit lieferte Samsung allerdings bei der Gerätesoftware ab (Was durch ein Firmware Update behoben werden kann):

WP_20160720_14_23_19_Rich
Die Verpackung ist echt schick, wird beim Öffnen aber ruiniert

  1. Serienbilder sind nur als Video aber nicht als mehrere einzelne Fotos erstellbar
  2. Das Gerät kann nur mit recht wenigen Samsung-Handys verbunden werden (ich hasse diese geschlossenen Systeme)
  3.  Auch per App stehen nur wenige Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Schmerzlich vermisse ich eine Möglichkeit zur Einstellung der Belichtungszeit
  4. keine Modi einstellbar. Die Gear 360 richtet sich definitiv an Hobby-Fotografen, da gehört dies einfach zum guten Ton.

Aufnahmequalität

Eventuell bin ich zu kritisch, zugegebenerweise kenne ich mich nicht mit 360°-Kameras aus. Allerdings empfinde ich die Foto- und Videoqualität als echte Zumutung. Hier ist irgendwie alles nur so halb scharf und in Räumen beginnt das Rauschen extrem früh.Wodurch die Bilder grisslig werden. Positiv fällt für mich einzig die recht natürliche Farbwiedergabe auf.

SAMSUNG
Testbild 1

SAMSUNG
Testbild 2

Zusammenfassung

+Umfangreiches Zubehör
+Gute Qualität
+Spritzwasser und Dreckgeschützt
+einfache Bedienung per App oder am Gerät
+Süßes Design
-schneller Hitzetod
-kein Interner Speicher
-Lasche für Handgelenksband am Stativ und nicht am Gerät
-sehr wenige Einstellungsmöglichkeiten (fehlende Belichtungszeiten, keine Modi, keine sinnvolle Serienbildfunktion
-Die Bildqualität möchte ich als gruslig bezeichnen (wer das mit einer guten Handykamera vergleicht hatte scheinbar noch keine gute Handykamera [Beste Grüße vom Lumia 950 XL])
——- Nur mit Samsung-Geräten koppelbar (S6, S7, Note 5)

Andere Kunden berichteten folgendes:

-Hitzebedingte Notabschaltung (Also kein Einzelfall)
-nicht Reparierbar nur ersetzbar
-Defekte treten bereits bei Stürzen aus niedriger Höhe auf

Fazit

Wer nicht sofort 360°-Aufnahmen erstellen muss, sollte lieber auf die nächste Generation dieser Geräte warten. Funktionsumfang und Bildqualität sind einfach noch nicht ausgereift. Ärgerlich finde ich vor allen die Bindung an das Samsung-Ökosystem.
Wertung: 3 von 5
Das niedliche Ding könnt ihr hier kaufen Jetzt bestellen.
Jetzt bestellen=Affiliate

Schreibe einen Kommentar